(Un)klarheit auf der Bank 11FREUNDE

Dieser Text erscheint im Rahmen unserer Kooperation mit dem Tagesspiegel.
In Potsdam waren sie sich am Samstagnachmittag alle einig: Das Spiel gegen Bayern München sei nicht der Gradmesser gewesen, sondern die kommenden Duelle mit den Teams, die ebenso wie Turbine Potsdam in der Tabelle der Fußball-Bundesliga weiter unten angesiedelt sind. Nach der 0:3‑Niederlage gegen Bayern ging der Blick daher sofort in Richtung des nächsten Spiels.
Bereits am Mittwoch empfängt Turbine im Nachholspiel Werder Bremen im Karl-Liebknecht-Stadion (19.30 Uhr, Magentasport). Ob dort Interimstrainer Dirk Heinrichs erneut auf der Bank sitzen wird, ist unklar. Denn am Dienstag verkündete Männer-Oberligist Blau-Weiß 90 auf seiner Website, dass dessen Trainer Marco Gebhardt, ehemaliger Bundesliga-Profi von Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Union, auf Heinrichs folgen soll.
Es bleibt nicht viel Zeit
„Die Gespräche laufen, wir sind mit mehreren Kandidaten in sehr engen Verhandlungen und ich hoffe, dass wir bis zum Beginn der nächsten Woche einen Namen präsentieren können“, hatte Turbine-Präsident Karsten Ritter-Lang noch am Samstag gesagt. Nun bestätigte er auf Anfrage der „Märkischen Allgemeinen“ die Einigung mit Gebhardt. Zuvor war klar gewesen, dass Heinrichs das Traineramt nicht langfristig übernehmen kann, da ihm die nötige A‑Lizenz fehlt, die in der Ersten Bundesliga erforderlich ist.
Wer auch immer am Mittwoch gegen Bremen auf der Bank sitzen wird, die Zielvorgabe wird die gleiche sein. „Da muss ein Sieg her“, hatte Heinrichs bereits am Sonnabend gesagt. Nach dem Bayern-Spiel blieb Turbine also kaum Zeit zum Durchatmen. Das kann einerseits gut sein, denn so halten sich die Potsdamerinnen nicht unnötig lange mit dem Ergebnis des letzten Spiels auf. Andererseits bleibt nicht viel Zeit, an Fehlern zu arbeiten und sich intensiv auf die nächste Aufgabe vorzubereiten.
Das Duell mit Bayern macht Mut
Gegen Werder, das einen Platz vor Potsdam steht, könnte es möglicherweise auf die kleinen Details ankommen. Das Hinspiel endete 1:1, Turbines einziger Punkt in der bisherigen Saison. Die beiden Teams bewegen sich auf einem ähnlichen spielerischen Niveau und werden am Mittwoch vor allem über den Kampf ins Spiel finden wollen. „Brutaler Abstiegskampf, immens wichtig für uns und eines dieser Sechspunktespiele“, blickte Anna Wellmann im Podcast mit Radio Potsdam voraus.
Dabei stimmt die Wintervorbereitung Wellmann hoffnungsvoll: „Wir haben auf jeden Fall sehr viel im athletischen Bereich gearbeitet und haben versucht, uns da fitter zu machen, für 90 Minuten kampfbereit zu sein und ich glaube, dass wir das auch sind.“ Tatsächlich schlugen sich die Potsdamerinnen bereits gegen Bayern recht ordentlich und konnten in einigen Phasen körperlich mithalten. Trotz des deutlichen Münchner Übergewichts, sowohl beim Ballbesitz, den herausgespielten Chancen und den abgegebenen Torschüssen, war Turbine zumindest in einer Statistik besser – und die dürfte Mut machen: Potsdam konnte mehr direkte Zweikampfduelle für sich entscheiden.
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